NYC009 – 23.07.2019

Der letzte volle Tag

Dienstag. Heute ist er da, der letzte volle / ganze Tag unserer New York-Reise. Morgen werden wir zu dieser Zeit, zu der ich diesen Beitrag gerade verfasse, schon im Flugzeug sitzen, irgendwo über dem Atlantik. Aber das ist ja noch nicht der Fall und so kann auch jetzt noch ein Bericht über diesen Dienstag geschrieben werden.

F&L (Frühstück und Lagebesprechung)

Das Frühstück sah hier in Brooklyn mal wieder genau so aus, wie die letzten Tage. Müsli gab es auf dem Hotelzimmer, dazu einen Kaffee aus dem Frühstücksräumchen. Die Lagebesprechung für den heutigen Tag erfolgte nach meinem Frühstück, irgendwo zwischen Schlafabteil und Küche (unser Zimmer ist in drei Bereiche aufgeteilt und in einem Durchgang gebaut).
Was sollte heute nun also anliegen? Wir hatten noch eine Attraktion auf unserem Pass frei und hatten die letzten Tage bereits intensivst darüber nachgedacht, was denn besucht werden könnte. Die Wahl fiel dann letztlich auf eine Tour des Rockefeller Centers. Und was das für eine Tour war! Wie es anschließend weitergehen sollte, war noch nicht ganz klar und so zogen wir los. Mal schauen, was dieser Tag und der daraus entstehende Beitrag so mit sich bringt.

Saint Thomas Church

Am Titel ist schon erkennbar, dass wir diesen Tag nicht mit der Tour begonnen hatten. Wer beim Lesen des Blogs aufgepasst hat, weiß, dass der Name dieser Kirche schon einmal genannt wurde.
Aber von vorne:

Wir sind zunächst tatsächlich zum Rockefeller Center gefahren, als wir dann aus dem Rockefeller Center raus auf die 5th Avenue gingen, fanden wir uns direkt vor der katholischen St. Patrick’s Cathedral wieder. Eine wirklich große und schöne Kirche, und wie ich während der späteren Tour erfuhr, einst das größte Gebäude New Yorks… vor langer Zeit.
Übrigens: noch heute ist sie die größte, im neugotischen Stil erbaute, Kathedrale in den Vereinigten Staaten.

St. Patrick’s Cathedral

Als wir nun diese Kathedrale sahen, fiel uns ein, dass ein paar Blöcke entfernt eine anglikanische Kirche war, die zur Mittagszeit eine anglikanische Messe feierte. Was blieb uns da denn anderes übrig, als zu sagen: „Nichts, wie hin da!“?
Und obgleich die Liturgie, zumindest für mich, ein wenig fremd war, zusätzlich dann natürlich auch noch Englisch anstatt Deutsch für die liturgischen Texte verwendete wurde, empfand ich dennoch ein Gefühl der Vertrautheit. Ein weiterer Hinweis für Traditionen und Rituale.
Diese Messe findet übrigens täglich von Montag bis Samstag, immer um 12h10 statt und sei an dieser Stelle wärmstens empfohlen!

Interessant war hier, wie auch schon am Sonntag in der Jazz-Vesper, zu sehen, wie sich amerikanischen Pastoren (beide englischsprachigen Gottesdienste wurden durch vom Phänotypus her männlichen Personen gestaltet) von ihren deutschen Kolleg*innen unterscheiden. Wer aus dem Bereich kommt, wird wissen, was zum Beispiel mit dem Begriff der „pastoralen Stimme“ gemeint ist.
Spannend in der heutigen Messe war auch die sehr kurzweilige Predigt (vermutlich eher ein Impuls), die vom Pastor gänzlich frei gehalten wurde. Woher ich das weiß, und warum ich mir da sicher bin? Der Pastor trat aus dem Altarraum heraus und stand im Gang zwischen dem Kirchengestühl aus und legte den Text aus. Dazu gestikulierte er, nicht zu viel und nicht zu wenig und deutlich bewusst eingesetzt. Klasse! Ob die Predigt am Ende gänzlich frei und „frisch“ war, oder ob einfach vorher verfasst und auswendig aufgetragen, mag ich allerdings nicht beurteilen können.

Rockefeller Center

Nach der anglikanischen Messe – die übrigens sehr schön war – verschwanden wir kurz im der Kirche gegenüberliegenden Microsoft-Store. Hier wurden wir herzlichst von einem kleinen Roboter empfangen.
Anschließend ging es zurück zum Rockefeller Center und wir begaben uns auf die Suche nach dem richtigen Eingang, um uns Tickets für die Tour zu besorgen.

Nachdem wir die Tickets erhalten hatten, damit nun also auch unser Kontingent an fünf Attraktionen aufbrauchten, blieben uns noch circa 30min bis zu beginnenden Führung. Richmond, unser Tour-Guide, wusste viele Details über diesen Gebäudekomplex und konnte alle Namen der unterschiedlichen Künstler*innen auswendig und, zumindest für meine Ohren, fehlerfrei aussprechen. Vermutlich ist das bei so einem Job auch notwendig, dennoch beeindruckt mich so etwas!

Das Rockefeller Center ist ein Gebäudekomplex, der aus insgesamt 20 Gebäuden besteht. Am bekanntesten ist hierbei das größte Gebäude in der Mitte, mit seinen 259m. Gebaut wurde der ursprüngliche und im Art-déco Stil gebaute Komplex von 1931 bis 1940. Das Rockefeller Center, wie es heute vorhanden ist, wurde als Zentrum für Medien, im besonderen damals dem neuen Fernsehen, errichtet. Aber auch Radio und Print erhielten ihre Gebäudeteile. Seit der ersten Stunde ist zum Beispiel der US-amerikanische Sender NBC im Hauptgebäude einer der größten Mieter, er besetzt insgesamt – ich meine – 24 Stockwerke.

Außerdem ist das Rockefeller Center bekannt aus Film und TV. Jede*r wird vermutlich in irgendeinem Film schon einmal gesehen haben, wie Menschen mitten in Manhattan auf einer Eisfläche Schlittschuhlaufen, und das vor einer riesigen Goldstatue und einem noch größerem Weihnachtsbaum. Der zweite Teil der Filmreihe „Kevin allein zu Haus“, der in New York spielt, hat vor dem Weihnachtsbaum eine Filmszene. Guckst du hier:

5th Avenue

Nach der Tour gingen wir noch ein wenig durch das „Labyrinth“ im Untergeschoss des Rockefeller Centers, um anschließend gezielt Kurs auf „by CHLOE“ zu nehmen, einem veganen Burgerladen. Auf dem Weg dorthin haben wir nochmal einen Blick auf das Chrysler Building werfen können, kamen am Empire State Building vorbei – auf dem wir vor einer Woche noch waren – und sahen am Madison Square Garden das Flatiron Building.

Nach dem Essen bei „by CHLOE“ ging es noch in einen Supermarkt, um ein paar Kleinigkeiten für den heutigen Abend sowie den morgigen Tag zu kaufen und anschließend, bevor es wieder nach Brooklyn gehen sollte, nochmal wehmütig in Richtung unseres ersten Hotels, denn: hier gab es einen Liquor Store, in dem wir Wein kaufen konnten.

Danach ging es dann wieder nach Brooklyn, wo wir auf unserem Hotelzimmer mit Merlot auf diese sehr schöne und erlebnisreiche Reise anstoßen konnten.

Bis morgen dann der letzte Tagesbeitrag zu dieser Reise kommt, vergesst bitte das Folgende auf gar keinen Fall!

Gesehen, und für gut empfunden.

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