MN002 – 22.02.2020

Good morning America! So könnten vielleicht erste Gedanken an diesem Morgen gewesen sein, ob dem tatsächlich so war, kann ich nicht mehr so genau wiedergeben. Die Nacht war auf jeden Fall gut und erholsam, ganze sieben Stunden waren es, mit zwei kürzeren Unterbrechungen, die mich allerdings nicht wirklich lange aufgehalten haben. Aus der Gruppe der Schüler*innen habe ich da heute schon anderes vernommen: Eine Person berichtete, dass sie alle dreißig Minuten panisch aufgewacht sei. Mehr Informationen dazu habe ich allerdings nicht. Wird schon nichts gewesen sein…

Was nun also tun an so einem ersten Tag hier in den USA, im mit Schnee bedecktem Minnesota? Tatsächlich ist die Antwort auf diese Frage erst einmal ziemlich ernüchtern: nichts großes. Da Jan (der eine Lehrer) und ich alleine nach Minnesota geflogen sind und Helge (der andere Lehrer) aus Chicago mit dem Auto kommt, sind wir ein wenig an die Lokalität unseres Gasthauses gebunden. Ein wenig in Ruhe wach werden und entspannt duschen gehen, wirken auch zu einem sehr entspannten Start in den Tag bei. Auf Frühstück verzichten Jan und ich gerade beide, die Sommer-Figur lässt noch ein wenig auf sich warten… Zunächst haben wir mit unserer Gastfamilie ein wenig britischen Fußball geschaut und sind anschließend mit Chris, um ein wenig rauszukommen, einkaufen gefahren.

Für mich tatsächlich ein wenig überraschend: ich habe kaum etwas gefunden, das vegan ist, gefunden. Aber zum Glück hab ich ja Brot und entsprechende Aufschnitte für mich mitgenommen: damit sollte ich den ersten Tag überstehen. Natürlich möchte ich Euch das Feeling vom Besuch in einem amerikanischen Supermarkt nicht vorenthalten, allerdings sei schon jetzt angemerkt, es geht noch größer! Zu bestaunen gab es eine riesige, frei verfügbare Abteilung an Medikamenten und leichten Schmerzmitteln und eine riesige Bandbreite an verschiedenen Sorten Chips und sogar Pringles. Aber seht doch einfach selbst:

Nach dem kurzen Einkauf-Trip ging es wieder zurück und für mich wieder an den Rechner, so ein Forschungsbericht schreibt sich eben nicht von selbst…

Gegen Mittag kam Helge dann an und meldete sich kurz, bezog dann sein Einfamilienhaus und war gegen 14h30 wieder bei uns, denn: Jan und ich brauchen SIM-Karten, damit wir hier in den USA erreichbar sind. Als erprobtes Team wissen wir mittlerweile natürlich, wo wir das bekommen, was wir suchen: Walmart. Gezielte Schritte führten uns durch den Laden zur richtigen Abteilung. Schnell gezahlt und zack, da waren wir wieder draußen. Nächster Stopp: Costco. Als kurze Erklärung: In Deutschland gibt es Metro und Selgro, zwei Läden die für den Großhandel gemacht sind. Costco, und auch Sam’s Club, sind eben solche Läden. Nur eben nicht für den Großhandel, sondern für jede Person, die sich eine solche Mitgliedschaft leistet. Hier gibt es riesige (vegane, yeah) Chipstüten und schwere Jelly Belly Dosen. Aber auch „organic snack apples“ gibt es hier zu kaufen.

Nach einem Zwischenstopp im Haus von Jan und mir, bei dem wir unsere SIM-Karten einrichteten und von nun an – wie in Deutschland – zu jeder nur erdenklichen Zeit auf unsere winzigen Bildschirme starren können, ging es für uns zu „Lakewinds“. Das ist ein eher kleinerer Supermarkt, vergleichbar mit einem gut ausgestatteten ReweCity – würde ich jetzt einmal grob schätzen. Hier bin ich dann auch für mich fündig geworden: vegane Pizza, veganer Burger-Patty (aus Bohnen), Pommes und vegane Schokomilch. Den morgigen Tag sollte ich also überstehen und mir anschließend mal irgendwie konkretere Gedanken darüber machen, wie und vor allem was ich gedenke zu essen.

Das sind mal Zwiebeln!

Nach diesem Kurz-Einkauf setzte Helge uns beide wieder ab und ward an diesem Abend nicht mehr gesehen. Dabei waren wir eigentlich verabredet, gemeinsam um 23h00 den Boxkampf zwischen Tyson Fury und Deontay Wilder. Aufgrund ausbleibender Nachrichten vermute ich aktuell, dass da die Müdigkeit überwog. Na ja: in dubio pro reo – vielleicht ist sein Abend auch ganz anders verlaufen.
Der Boxkampf dauerte übrigens 40min und wurde von Tyson Fury durch ein technisches K.o. entschieden. Ich muss gestehen, dieser Sport erschließt sich mir nicht so ganz… häufig hielten sich die beiden auch in den Armen und sahen zeitweise sehr traurig dabei aus. Ich hab dann einfach für mich entschieden, dass ich da nun reininterpretiere, dass sich die beiden eigentlich nur nach Liebe und Geborgenheit sehnen. Ob das nun wirklich so ist, oder ob das eine Taktik ist oder was da noch so psychologisch auswertbar ist… ich weiß es nicht. Wäre aber sicherlich mal spannend. Vielleicht mal für einen anderen Forschungsbericht…

USA: land of the highways

Ein Kommentar

  1. Ich musste echt schmunzeln bei den Boxern, die sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen! Eine spannende Theorie …. Danke für Deine sehr interessanten Berichte hier.

Schreib eine Antwort

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Ähnliche Beiträge