Sonntag. Churchday. Church hopping.
In der Nacht zum heutigen Sonntag wurden die Uhren um eine Stunde nach vorne verschoben, Daylight Saving Time. Da unser erster Gottesdienst um 09h30 sein sollte, ging mein Wecker bereits um 07h31 (um mit der Zeitumstellung auf der sicheren Seite zu sein) und um 08h01. Helge kam um kurz vor 09h00, um Jan und mich abzuholen.
Zunächst ging es für uns in die Westwood Community Church – das war die Kirche, in der ich vor zwei Jahren mit meiner Gastfamilie war. Und so fühlte es sich heute Morgen ein kleines bisschen so an, als würde ich nach Hause kommen. Kurz zuvor hatte ich noch ein wenig die Sorge gehabt, ob sich in Westwood über die vergangenen Jahre hinweg vielleicht doch einiges verändert haben könnte, was mich „stören“ könnte, aber dem war zum Glück nicht so. Und aufgrund von Covid-19 wurde heute im Service auch davon gesprochen, dass wir einandern doch zumindest ein „Guten Morgen“ zusprechen, die Hände müssten wir uns ja nicht reichen. Die Gemeinde lachte. Die Predigt kam vom Senior Pastor Joel K. Johnson. Und auch wenn es sich bei Westwood um eine sog. Happy-Clappy-Church handelt – den Begriff habe ich gestern beim Essen gelernt -, so war es doch ein schöner Gottesdienst.
Nach dem Ende des Gottesdienste gingen wir so schnell es ging zum Auto, da ein zweiter Gottesdienst auf uns wartete. Wir hatten uns mit einer deutschen Schülerin und ihrer Gastfamilie verabredet, um gemeinsam in den 11h00 Gottesdienst in der Wooddale Church zu gehen. Das ist unter anderem die Kirche, in der auch neulich das Chorkonzert stattgefunden hat. Hier muss ich jedoch gestehen, dass mir der Gottesdienst nicht wirklich gefallen hat, gleichwohl Wooddale die „Mutterkirche“ von Westwood ist. Wooddale setzte, wie Grace in der vegangenen Woche, eher auf den Event-Faktor mit sog. MovingHeads (bewegbaren Scheinwerfern) und einem eher lauterem Pastor. Auch hier wieder kein Händeschütteln, dafür aber doch bitte ein freundliches einander zuwinken. Hier haben wir heute sogar auch Abendmahl gefeiert. Und nein: Das Abendmahl wird hier gerade nicht aufgrund von Covid-19 so gefeiert, sondern sieht immer so aus.
Nach den beiden Gottesdiensten sind wir noch kurz zur Tankstelle gefahren, da Helge morgen Nachmittag nach Chicago fahren wird. Gleichzeitig haben wir nach ein wenig Desinfektionsmittel geschaut, allerdings gab es auch bei Sam’s Club keines mehr. Anschließend brachte Helge uns nach Hause und ich habe meinen Koffer gepackt und mich nochmal ein wenig auf mein Bett gelegt.
Am Nachmittag kam Helge dann noch einmal vorbei und wir haben uns alle gemeinsam auf die Terrasse gesetzt, den Jungs beim Basketball spielen zugeschaut und dabei ein alkoholisches Getränk genossen. Warum wir draußen saßen? Die Sonne schien auf die Terrasse und es waren warme 14°C, dennoch hatte ich mein Kajak-Oberteil an, dazu einen dicken Pulli sowie meinen Schal: sicher ist sicher.
Abends sind Helge und Jan noch einmal zu Helges Gastgebern auf ein (oder so) Bier gefahren, während ich bei Jans und meinen Gastgebern geblieben bin, um mich beispielsweise noch ein wenig auszuruhen und um meine Hausarbeit zu kümmern.
Es gibt bestimmt auch einen „Abendmahlsautomaten“ aus dem die Kommunion bestellen kann, smile.
Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen, mit zwei Knöpfen für wahlweise Wein oder Traubensaft!🍷🍹