DK01 – 02.07.2022

Heute, am Samstag, den 2. Juli 2022, ging es also wieder los. Auf in eine neue Region. Diesmal ohne Flugzeuge, dafür aber mit Umstiegen und Verspätungen. Aber, alles zu seiner Zeit.

Um 15.43 Uhr sollte es ab Hamburg Hauptbahnhof mit dem RE 7 in Richtung Flensburg losgehen. Obgleich der Hauptbahnhof und entsprechend auch die Züge doch recht gefüllt waren – der Schlagermove tat hier sein übriges – fanden wir gute Sitzplätze. Somit konnte die erste Fahrt und damit auch die Reise losgehen.

Die Fahrt verlief reibungslos und es gab an unseren Sitzplätzen sogar Steckdosen, sodass auch die mobilen Endgeräte aufgeladen werden konnten. Während der erste Teil der Reise also sehr angenehm war, stellten wir in Flensburg fest, dass unser Anschlusszug ca. 35 Minuten später eintreffen sollte. Geplant war die Weiterfahrt um 18.50 Uhr, daraus wurde dann allerdings erst 19.25 Uhr.

Der Zug, der uns aus Flensburg nach Fredericia bringen sollte, war ein dänischer InterCity. Deutlich zugute gehalten werden muss den älteren Baureihen (mit der wir fuhren), dass es – so konnte ich es erkennen – nur 4er-Sitze gibt. Das entzerrt zum einen irgendwie die Sitzsituation und verhindert somit den Kampf um die rar gesäten Vierer-Abteile im ICE, führt allerdings zum anderen auch dazu, dass sich des öfteren – gerade in vollen Zügen – wildfremden Menschen gegenüber wiedergefunden wird. Wir hatten das „Glück“ ein Paar zu haben, dass sich die ganze Fahrt über lautstark unterhielt und der Mann später anfing mit jemanden zu telefonieren – dann allerdings in gemäßigter Lautstärke.

In Fredericia angekommen, sind wir zunächst in Richtung unseres Hotels aufgebrochen, das ca. 1,5km vom Bahnhof entfernt und auf einer kleinen Anhöhe liegt. Auf dem Weg dorthin kamen wir zunächst an einem kleinen See vorbei, auf dem Tretboot gefahren werden kann und kurz vor unserem Hotel dann noch einmal an einem kleinen Teich, der im Abendlicht ein schönes Bild bot.

Der Teich neben unserem Hotel.
Unser Hotel.
Unser Hotelzimmer.

Nach einer kleinen Pause zum Akklimatisieren und Einrichten, machten wir uns auf, um in Richtung „Fredericia-City“ zu gehen und noch etwas zum Essen zu finden. Auf dem Weg in die Stadt entschieden wir uns dafür, nicht an der Straße neben unserem Hotel zu gehen, sondern nochmals den idyllischen Weg am oben gezeigten Teich zu beschreiten. So kamen wir auch noch einmal an dem kleineren See am Bahnhof vorbei, der uns mit einer kleinen dänischen Alsterfontäne begrüßte.

Alsterfontäne in klein, in Fredericia.

Bei Fredericia handelt es sich um eine Planstadt, die auf einem barocken Straßenmuster als Festungsstadt konzipiert wurde. Sie ist ein Resultat der Verwüstungen in Jütland während des Dreißig-Jährigen-Krieges. König Christian IV beschloss damals, dass es auch in Jutland eine Befestigungsstadt zur Verteidigung Jütlands geben müsse. Den Namen Fredericia trägt die Stadt übrigens seit dem 22. April 1664. 😉
Wie sicher diese Stadt ist, zeigte sich letztlich am 6. Juli 1849 beim Kampf von Fredericia, der zwischen Soldaten von Dänemark und Schleswig-Holstein ausgefochten wurde. Trotz einer Belagerung konnte die Stadt nicht eingenommen werden, was zu einem Sieg der Dän*innen im Ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg führte. Der Stadtwall ist noch heute zu sehen und prägt somit das Stadtbild.

Wallanlagen von Fredericia.

Nach diesem stadthistorischen Exkurs nun wieder zurück zur Essenssuche: Diese gestaltete sich nämlich deutlich schwieriger als zunächst gedacht, da in Dänemark – oder zumindest hier in Fredericia – bereits ab 20.00 Uhr (manchmal sogar früher, manchmal ganz verrückt erst um 21.00 Uhr) die Bordsteine hochgeklappt werden. Restaurants, Imbissbuden und Supermärkte hatten also bereits seit mindestens 60min oder bereits 120min geschlossen. Gut für die Mitarbeitenden in der Gastro bzw. im Einzelhandel, schlecht für die, die noch eine Kleinigkeit essen wollten.

Doch, wie heißt es so schön: „Nicht verzagen, Lukas fragen“ und so fanden – dank der mobilen Endgeräte – noch eine kleine Pizzeria, die erst um 16.00 Uhr geöffnet hatte und noch bis 04.00 Uhr besetzt sein sollte. Vermutlich macht dieses Geschäft jede Nacht den Umsatz seines Lebens… Denn in dieser „Pizzeria Milano“ gibt es nicht nur Pizzen, sondern auch Pommes, Döner und Burger. Passenderweise findet sich direkt gegenüber ein English Pub. Meine Vermutung ist, dass die Menschen, die dort um 23.00 Uhr (ist ja schon spät!) „rausgeschmissen“ werden, stark angetrunken sind und so spät abends alkoholisiert noch Lust auf etwas Deftiges haben, was bietet sich also mehr an, als eine Pizza, ein Burger oder gar ein Döner? Jackpot!

Zurück zu uns: tatsächlich war es anscheinend nicht möglich, die Pizza vegan zu machen (Käse weglassen?), sodass wir uns beide für jeweils eine Portion Pommes mit Ketchup entschieden. Diese Portionen waren so reichhaltig, dass mir meine zumindest noch den gesamten Folgetag im Magen lag.

Portion Pommes.

Mit nun also jeweils einer großen Portion Pommes ging es zurück in Richtung Hotel. Auf dem Rückweg entschieden wir uns für einen Weg, der uns diesmal direkt am Bahnhof vorbeiführen würde und nicht, wie auf dem Hinweg, nur unter den Gleisen durchführte. Bereits hier stellten wir fest, dass sich im Bahnhof – anders als bspw. in Flensburg – ein Supermarkt befindet, der zu so später Stunde tatsächlich noch geöffnet hatte.
Doch nicht nur hier probierten wir einen neuen Weg aus, sondern waren auch wagemutig für den weiteren Weg, sodass wir nicht wieder an dem kleinen Teich vorbeigingen, sondern uns für den Weg entlang der Hauptstraße entschieden, die direkt an unserem Hotel vorbeiführt. Hier stellten wir fest, dass sich an der nächst größeren Kreuzung (ca. 10min Fußweg von unserem Hotel) diverse Läden befinden: Supermärkte, Tankstellen, McDonald’s, andere Restaurants oder sogar Lagkagehuset, einer dänischen Bäckereikette, bei der wir am nächsten Tag frühstücken wollten. Allerdings hatten auch hier, bis auf den McDonald’s, bereits alle Geschäfte geschlossen.

Mit diesen neuen Informationen über unsere Umgebung, kamen wir spät abends (kurz vor Mitternacht) nach nun auch knapp 7km Essens-Such-Spaziergang zurück aufs Hotelzimmer, wo es dann bald auch ins Bett ging, um genügend Energie für den folgenden Tag zu haben.

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