DK04 – 05.07.2022

Heute standen wieder zwei Zielorte an. Zum einen Kolding und zum anderen Esbjerg.

Der Grund für die Fahrt/Reise nach Kolding war das Schloss Kolpinghaus, das in seinem Kern ca. 1300 n.Chr. erbaut wurde. Allerdings brannte das Schloss 1808 aus und blieb dann zunächst eine Ruine, bis es 1990 neu und modern aufgebaut wurde. Heutzutage befindet sich in dem neuaufgebauten Schloss ein Museum und zurzeit eine Ausstellung der aktuellen Kronprinzessin Mary von Dänemark, die sich mit der Rolle sowie den Aufgaben der letzten fünf Kronprinzessinnen auseinandersetzt.

Auch gab es im früheren Amtszimmer von Christian IV. ein Geheimes Örtchen zu „bestaunen“, dass beim Wiederaufbau des Nordflügels (ebenfalls nach einem Brand) 1597 hinzugefügt wurde. Dieses Plumsklo befand sich hinter einen kleinen Tür und lies die menschlichen Ausscheidungen bis zum Keller fallen. Am Boden dieses Schachts floss sauberes Wasser, das die Exkremente dann hinunter in den See ableitete.

Der Vater von Christian IV. hatte im Schloss noch eine kleine Kapelle bauen lassen, die allerdings zwei Ebenen hatte, wobei die obere Ebene direkt an die königlichen Schlafgemächer angebunden war.

Christian IV. ließ jedoch eine größere Schlosskapelle, gar eine Schlosskirche bauen, wodurch die vorherige Kapelle überflüssig wurde und in die nun u.a. eine Bäckerei einzog.

Durch den Brand 1808 ist aber auch diese Kirche verlorengegangen und lag bis 1935 unter freiem Himmel. Früher war die Kirche auf drei Seiten von einer zweistöckigen Galerie umgeben. Der Altar war aus Marmor gefertigt und der Blick darüber führte zu einem hohen Rundbogenfenster, der Boden bestand hingegen aus schwarzem und weißem Marmor. Bei der Restaurierung wurde sich daher dafür entschieden, die Architektur Christians IV. anzudeuten: Der Steinfußboden markiert das Hauptschiff, die „Straßenlaternen“ sind die Mauerpfeiler und die Kronleuchter sollen die drei Keuzgewölbe mit Sternenverzierung andeuten.

Hier noch ein paar weitere Bilder aus dem Schloss.

Bevor wir auf den noch erhaltenen Turm stiegen, gingen wir durch die oben bereits erwähnte Ausstellung der Kronprinzessin. Jede Kronprinzessin wurde jeweils mit einer eigens für sie aufgenommenen Einführung vorgestellt. Auf dem Bild ist die aktuelle Kronprinzessin Mary von Dänemark zu sehen, die ursprünglich aus Australien kommt. Sie und der Kronprinz lernten sich während der Olympischen Sommerspiele 2000 in einem Pub in Sydney kennen.

Und hier noch Fotos vom Turm

Auf dem obigen Bild ist zu sehen, dass auch Kolding an einem Fjord liegt, dem sog. Kolding Fjord. Auch zu sehen ist der oben bereits genannte See. Zu diesem gingen wir auch im Anschluss an die Ausstellung und bevor wir noch wenig die Stadt erkundeten.
Der Slotssøen hat übrigens auch eine kleine Alsterfontäne.

Und natürlich haben wir auch noch eine Kirche besichtigt. Abermals eine St. Nicolai Kirche.
Wer sich nun fragt, weshalb es hier in nahezu jedem Ort eine St. Nicolai Kirche gibt, dem*der sei gesagt: Die namensgebenden Person ist der Heilige Nikolaus von Myra. Das ist übrigens der selbe Typ, der auch immer am 6. Dezember in die Häuser kommt und etwas in die Stiefel steckt. Der gute Nikolaus gilt zugleich auch als Schutzheiliger der Seeleute, weshalb es in Hafenstädten oftmals christliche Sakralbauten gibt, die Nikolaus von Myra gewidmet sind.


Und noch ein paar Bilder aus Kolding selbst, bspw. ein lustig aussehendes Fachwerkhaus, das mich ein wenig an das Fachwerkhaus in Hildesheim erinnerte, in dem eine Kaffeerösterei ist.

Nach unserer Erkundung von Kolding, ging es für uns nach Esbjerg. Wir durchquerten also Dänemark einmal nach seiner Breite und fuhren hinüber an die Westküste und somit an die Nordsee.
Ich hatte bereits am Vorabend ein wenig recherchiert und ein mexikanisches Restaurant gefunden, das auch vegane Optionen anbot (Der App HappyCow sei dank!). Und so machten wir uns, nach unserer Ankunft und dem Ausharren eines kleinen Regenschauers, auf in Richtung La Bamba. Und was soll ich sagen, der vegane Burrito sowie die dazugehörigen Nachos, die Salsa Sauce und die Guacamole waren wirklich sehr sehr lecker. Und der Besitzer (meine ich) des Restaurants konnte sogar nicht nur Dänisch und Englisch, sondern auch Deutsch.


Und so gingen wir gestärkt auf in die Stadt, die da heißt: Esbjerg. Praktischerweise lag das ausgewählte Restaurant bereits in der Flaniermeile, sodass wir nach den anderen Geschäften und Orten nicht lange suchen mussten und so bspw. auch an einem (vermutlich) ehemaligen Exerzierplatz vorbeikamen.

Auch machten wir uns in Richtung Wasser auf den Weg, doch war hier leider nur Industrie bzw. Hafenbecken zu sehen. Denn nachdem im Deutsch-Dänischen-Krieg 1864 die Herzogtümer Schleswig und Holstein verlorengingen, mangelte es in Dänemark an einem leistungsstarken Hafen an der Nordsee. Daher wurde 1869 durch die Regierung beschlossen, in Esbjerg einen Hafen an der Nordsee zu errichten, der zugleich an das Eisenbahnnetz angeschlossen sein sollte. Die Stadt wuchs hierdurch rasant an. Da die Fischerei zuletzt nachgelassen hat, ist nun Offshore eines der wichtigsten Themen für den Hafen.

Natürlich haben wir auch wieder Kirchen auf unserem Weg durch die Stadt gefunden, die allerdings alle verschlossen waren, als wir ankamen. Von links nach rechts: 1) Erlöserkirche (dn.: Vor Frelsers Kirke; ev.-luth.), 2) Zions Kirche (ev.-luth.), 3) St. Nikolai Kirche (katholisch).

Neben der Erlöserkirche findet sich übrigens ein ehemaliger Friedhof, der mittlerweile zu einem Park umgewandelt wurde, die früheren Grabsteine finden sich sowohl auf den Wiesen als auch in die Bepflanzung integriert.

Zurück in Fredericia entschieden wir uns dazu, noch einmal auf dem Rückweg durch den Waldabschnitt zu gehen, durch den wir bereits am Vortag gegangen waren. Denn heute ist unser letzter Abend hier in Fredericia, bevor wir dann morgen weiter in den Norden nach Aalborg, über Aarhus, fahren.

Und, da es unser letzter Abend ist, entschied ich mich dazu, noch einmal Fotos von dem Aufenthalts- sowie dem Sitzungsraum auf unserem Stockwerk zu machen. In letzterem saß ich zweimal, und habe diesen Blog geschrieben. Der Vorteil an diesem Raum ist, dass er hinter einer Glaswand liegt und somit vom Flur abgetrennt ist, wodurch ich ein wenig „geschützter“ bin, als im Aufenthaltsraum, der zudem jeden Klang über den Flur in die anderen Hotelzimmer tragen würde.

Morgen geht es nun für uns nach Aalborg, was auch für Papa ein erstes Mal sein wird. Wir/ich werde/n berichten!

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