Der dritte Tag der Reise, der zweite volle Tag auf Madeira.
Die Nacht war heute für eine Person etwas unruhiger, da eine andere Person zu lange wach blieb… dennoch ging es morgens um 09.00 Uhr wieder zum Frühstück, erneut mit einem Blick auf den Atlantik. Hatte ich schon erwähnt, dass das eine wirklich nette Aussicht zum Frühstück ist?
Für den heutigen Tag sahen wir vor, ein wenig die nähere Umgebung unseres Hotels zu erkunden, also entlang des Strands spazieren zu gehen und das jeweilige Ende zu erreichen. Zunächst ging es in Richtung (Nord-)Westen. In einer Entfernung von ca. 2,25 km befindet sich der nächste Ort, Câmara de Lobos. Hier ein paar Bilder von dem Weg.
Auf unserem Weg kamen wir auch an einem LNG-Terminal vorbei. Anscheinend wird hiermit ein Großteil des Strombedarfs gedeckt, lediglich ca. 13-20 % werden durch bspw. Wasserkraftwerke erzeugt.
Bei Câmara de Lobos handelt es sich um das älteste Fischerdörfer der Insel, denn hier soll João Gonçalves Zarco zwischen den Jahren 1420 und 1424 die erste Siedlung gegründet haben. Lobos ist das portugiesische Wort für Robben. Als die Insel (wieder-)entdeckt wurde, lebte hier eine große Population an Mönchsrobben in eben dieser Bucht, auch heute noch können sie zeitweise gesichtet werden – wir hatten jedoch kein Glück. Im Jahr 1430 wurde der Ort zu einer Pfarrei erhoben.
Bekanntheit erlangte dieser Ort auch, da er von Winston Churchill an einem Januartag im Jahr 1950 malerisch festgehalten wurde.
Der Ort zeichnet sich u.a. auch dadurch aus, dass er den Charme einer Kleinstadt am Meer/Atlantik versprüht. Es gibt kleine und enge Straßen/Gassen und eine Vielzahl von kleineren Lokalitäten. Gleichzeitig scheint der Ort auf seine Bucht und die vielen kleinen Boote (Xavelhas genannt), die in ihr ankern, zentriert zu sein. Zurzeit findet auf dem Platz vor der Bucht ein kleines Festival statt, sodass es hier abends stets Live-Musik gibt und am Sonntag sollte dort auf der Bühne auch der Gottesdienst gefeiert werden.
Anschließend ging es am Strand entlang wieder zurück zum Hotel.
Hier ist einmal unser Hotel von außen zu sehen.
Und hier unser Zimmer.
Nach einer Rast auf dem Zimmer, sind wir am frühen Nachmittag wieder hinab zum Strand, um erneut im Atlantik zu schwimmen, ca. 45 Minuten konnte geschwommen werden. Danach sind wir wieder nach oben. Nach dem wir uns frisch gemacht haben, sind wir wieder nach draußen und wollten nun den Strand in östlicher Richtung erkunden und dabei ggf. auch nach einer Lokalität fürs Abendessen schauen. Hier ein paar Bilder vom Weg.
Am „Ende“ der Promenade angekommen, fanden wir einen Tunnel vor, den sog. Túnel das Poças do Gomes, er verbindet das Naturschwimmbad Doca do Cavacas (bei den Becken handelt es sich um natürliche vulkanische Becken) mit dem Strand Praia Formosa. Wir hatten Glück, dass dieser Tunnel wieder geöffnet war, denn bis Mai 2023 fanden hier noch Bauarbeiten statt und der Tunnel war geschlossen. Grund für die Bauarbeiten war eine aufwendige Wiederherstellung der Promenade und des Strandes, nachdem diese durch Stürme und Wellen abgetragen worden waren.
Im Tunnel selbst befindet sich ein kleiner Ausguck („Fenster“ wurden in den Fels geschlagen), der es ermöglicht, aufs Meer sowie eine kleine Meeresgrotte zu blicken – wirklich sehr schön!
Auf der anderen Seite des Tunnels – von unserer Seite kommend – wird dann der Blick auf das o.g. Naturschwimmbad freigegeben.
Wird der Blick noch einmal nach Osten gerichtet, so kann in „weiter Ferne“ unser Hotel gesehen werden und zugleich fällt der gesamte Strand Praia Formosa ins Sichtfeld. Bei diesem Strand handelt es sich übrigens um den größten öffentlichen Strand Madeiras; er erstreckt sich auf über 2 km und besteht aus einer Mischung von Kieselsteinen sowie schwarzen, vulkanischem Sand.
Und ganz hinten im Bild ist das höchste Kap Europas (Cabo Girão / Kap der Umkehr) zu sehen. Es liegt ca. 3 km westlich von Cãmara de Lobos und ist 580 m hoch.
Auf dem Rückweg hielten wir dann Ausschau für ein Restaurant, in dem es sich gut zu Abend essen ließe.
Wir machten Halt im Docas Café, da es hier Pizza geben sollte, sogar eine vegetarische. Die Idee, hier den Käse wegzulassen, funktionierte allerdings nicht, da es sich lediglich um TK-Pizzen handelte und der Käse somit bereits fest installiert war. Also gab es Pommes.
Wir lesen uns wieder im Bericht zum 4. Tag auf Madeira.