IS01 – 15.05.2025

Hallo und herzlich willkommen (zurück)! Heute, am Mittwoch, den 15. Mai 2024 geht es wieder los – hinaus in die weite Welt. Wie bereits im letzten Juli, geht es auch dieses Jahr wieder auf eine Insel. Abermals im Atlantik, doch diesmal deutlich weiter nördlich gelegen, als alle Orte zuvor. Selbst der nördlichste Punkt Dänemarks ist nahezu unbedeutend dagegen (s. Blog-Eintrag vom 07.07.2022).

Richtig. Die diesjährige Reise geht nach Island. Zweitgrößter Inselstaat Europas (nach dem Vereinigten Königreich) und größte Vulkaninsel der Erde. Knapp 400.000 Menschen leben auf bzw. in Island, wodurch es der am dünnsten besiedelte Staat Europas ist. Um die 60 % der Bevölkerung lebt in der Metropolregion Reykjavik im Süd-Westen der Insel.

Übrigens: habt ihr euch auch schon einmal gefragt, wie damit umzugehen ist, dass sowohl „auf Island“ als auch „in Island“ richtig klingt bzw. es grammatikalisch auch zu sein scheint? Ich habe kürzlich eine Erläuterung diesbezüglich gelesen, die ich gerne mit euch teile.
„Auf Island“ wird verwendet, wenn vom geographischen Ort Island, also der Insel selbst die Rede ist, Bsp. „Ich habe Urlaub auf Island gemacht“ oder „Ich habe viele Vulkane auf Island gesehen“.
„In Island“ wird verwendet, wenn von Island als einem Staat, also einer politischen Größe, gesprochen wird, bspw. „Die Arbeitslosenquote in Island betrug 2023 ca. 3,4 %“.

Nun aber zum Reisebericht.

Anreise und Ankunft

Für uns ging es bereits um kurz nach 4.00 Uhr in Richtung des Hamburger Flughafens, um rechtzeitig vor Ort zu sein, das Gepäck in Ruhe aufgeben und die Sicherheit ohne Hetze durchlaufen zu können. Beim selbstdurchgeführten Baggage Drop-Off gab es dann einen kurzen „Schock“, denn plötzlich wurden unsere beiden Koffer unter meinem Namen aufgegeben – doch das Personal versicherte uns, dass das kein Problem sei. Und – so viel sei an dieser Stelle schon vorweggenommen – tatsächlich kamen auch beide Koffer ohne Probleme in Reykjavik an.
Die Sicherheitskontrolle ging ohne größere Auffälligkeiten und ohne zusätzliche Abstriche o.ä., so kann es gerne laufen. Im sicheren Bereich angekommen, führt der Weg oftmals unweigerlich in den Duty-free-Bereich. Anschließend suchten wir mit unseren mitgebrachten Flaschen den Wasserspender bei C9 auf, sodass wir für den anstehenden Flug und ggf. auch den Anschlussflug entsprechend hydriert sind und bleiben können.
An unserem Gate angekommen, stellte sich heraus, dass wir nicht über eine Gangway zum Flieger gelangen, sondern per Bus – soweit kein Problem. Doch schien die Busfahrt länger zu dauern, als sonst vielleicht schon selbst miterlebt. Bei der Ankunft am Flieger stellte sich heraus, das SAS unseren Flug ausgegliedert oder zumindest ein anderes Flugzeug eingekauft hat – denn dieser Flieger hatte kein Firmenbranding o.ä.

Ich hatte den Flieger schon beim Vorbeifahren gesehen und leise gehofft, dass das vielleicht unsere Maschine für den Flug nach Kopenhagen sein könnte. Denn wie oft kann mensch schon behaupten, dass er:sie mit einem LearJet geflogen ist. Mein letzter Flug mit einer ähnlichen Maschine erfolgte 2013 von Newark nach Minneapolis im Auftrag von United. Und trotzdem hielt mich meine Vorfreude nicht davon ab, dass Flugzeugmodell online durch die Suchmaschine des Vertrauens zu jagen und zu schauen, welche Zwischenfälle es bereits gegeben hat – von sich überschlagenden Maschinen sowie blockierenden und somit dauerhaft unter Volllast laufenden Triebwerken war wirklich mehr oder weniger alles mit dabei.
Mit ein wenig Verzögerung ging es dann um 6.31 Uhr los in Richtung Kopenhagen.

In Kopenhagen landeten wir abermals abseits einer Gangway, was jedoch diesmal weniger verwunderlich war, da unsere Maschine hatte eine integrierte Treppe. Ansonsten lief es in Kopenhagen relativ unproblematisch. Und da es mein erster Aufenthalt am dortigen Airport dort war, sei kurz hervorgehoben, dass ich den Flughafen als sehr sauber und besonders hell wahrgenommen habe. Auf dem Weg zu unserem Gate für den Anschlussflug nach Island, habe ich mir noch bei einem „7 Eleven“ einen veganen Wrap gekauft, um eine kleine Verpflegung auf dem Flug zu haben.

Neben dem Wrap-Verzehr, nutzte ich die Flugzeit von ca. 3 Stunden 40 Minuten, um ein wenig Schlaf nachzuholen, einen Film auf Netflix zu beenden und ein paar schöne Aufnahmen aus der Luft zu machen.

Die Ankunft in Island war gut. Auch dieser Flughafen war wieder sehr sauber, jedoch weniger hell, da die Halle für das Gepäckband ohne Fenster war/ist. Auf dem Weg dorthin wurden wir jedoch von Schildern begleitet, auf denen „Exit to Iceland“ stand – die haben mir irgendwie gefallen.

Nachdem wir unsere Koffer – wie eingangs bereits angekündigt – erfolgreich in Empfang nehmen konnten, ging es für uns zum Autoverleih. Bei der Buchung hatten wir damals eine relative günstige Stufe ausgewählt, die uns u.a. einen VW Golf oder einen Toyota Yaris versprach. Irgendwie hatte ich zudem mehr weniger fest damit gerechnet, dass es sich um ein Auto mit Automatikgetriebe handeln würde – vermutlich bin ich hier zu sehr von meinen CarSharing-Erfahrungen geleitet gewesen.
Tatsächlich haben wir einen weißen Dacia Sandero mit manuellem Getriebe erhalten, der auch eine sehr minimale technische Ausstattung umfasst und sich somit auf das Mini-Display im Tacho-Bereich beschränkt.

Nachdem ich mich mit dem Auto vertraut und meine Sitzposition eingestellt hatte, ging es auch schon los. Zum Glück haben wir bei der Übergabe noch entscheidende Hinweise für den Straßenverkehr in Island erhalten. Die maximal zulässige Geschwindigkeit auf befestigten Straßen beträgt hier nämlich 90 km/h und auf unbefestigten Straßen 80 km/h; Innerorts findet sich alles von 30–50 km/h; geregelt wird natürlich alles durch entsprechende Geschwindigkeitsschilder. Und vielleicht noch wichtiger als die maximal zulässige Geschwindigkeit, war der Hinweis, dass die innere Spur bei mehrspurigen Kreiseln hier stets Vorfahrt hat. Ein Hinweis, der nicht unterschätzt werden sollte, denn es ist schon auf der heutigen Fahrt oftmals vorgekommen, dass Menschen mich auf der innenliegenden Spur eines Kreisels sehr rasant überholt haben.
Die Straßen fahren sich hier jedoch allesamt sehr gut und führen durch schöne vulkanische Landschaft; linker Hand ist oftmals Wasser zu sehen – entweder der Atlantik oder ein Fjord – und rechter Hand wiederum die Ausläufer des isländischen Hochgebirges. Davon konnte ich jedoch, verständlicherweise, keine Bilder machen.

Vom Flughafen bis zu unserem Hotel gab es insgesamt knapp 200 km zu überwinden. Nach ca. 1/3 der Strecke machten wir jedoch bei Bonus, einem isländischen Discounter, eine Rast, um uns für ein improvisiertes Mittagessen zu versorgen. Glücklicherweise gab es sogar auch veganes Convenient-Food für mich – denn veganen Aufschnitt o.ä. konnte ich leider nicht finden. Besonders interessant war es, zu sehen, wie unterschiedlich Kühlsachen gelagert werden können. Der Bonus, in dem wir waren, bestand aus einem großen Raum – wie von einem Supermarkt bekannt. In diesem Verkaufsraum gab es jedoch noch einmal zwei kleine zusätzliche Räume, die als gesamter Kühlraum fungierten. In dem einen lagerten Obst und Gemüse und in dem anderen Wurst und Käse. Die bekannte Methode der Lagerung solcher Lebensmittel, insbesondere Letzterer, in offenen Kühlregalen ist somit obsolet, da der gesamte Raum gekühlt ist und durch Türen abgetrennt werden, die sicherlich eine konstante Temperatur ermöglichen.

Nach ca. drei Stunden (inkl. Pause) erreichten wir dann schließlich unser Hotel, das wirklich weit ab jeglicher Zivilisation zu sein scheint, aber direkt an der Ringstraße gelegen ist, die einmal um die ganze Insel führt und uns in dieser Woche ein stetiger Begleiter sein wird.
Da auf Island erst im Juni die Hauptsaison beginnt, finden hier aktuell noch Bauarbeiten statt, was eine direkte Erholung ein wenig erschwert hat, wenn direkt nebenan mehrere Baumaschinen agieren. Dennoch ist unser Zimmer sehr nett und die Betten soweit gemütlich.

Zum Hotel gehören auch noch zwei Hot-Tubs sowie eine Feuerstelle.

Nach einer Erholungs- und Regenerationspause haben wir in der Happy Hour des Hotelrestaurants ein gratis Getränk erhalten, als Entschädigung für die durch den Baustellenlärm entstandenen Unannehmlichkeiten. Anschließend machten wir uns auf, den Berg/Hügel hinter unserem Hotel ein wenig zu „erklimmen“, um einen ersten richtigen Kontakt mit Island zu erhalten.

Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Grabrok-Krater, einem seit 1962 bestehenden Naturdenkmal, das dem Erhalt dreier Schlackenkegel-Vulkane dient. Der Grabrokvulkan soll vor ca. 3400 Jahren ausgebrochen sein – es handelt sich dabei um einen sog. „explosiven Vulkan“. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf einen Schlag kubikmetergroße Gesteinsmassen in die Luft sprengen und somit auch weiträumig verteilen. Wenn die Magmakammer dabei einbricht, entsteht das weitläufig bekannte Kraterbild eines Vulkans, das sich heir am Grabrokvulkan in besonders schöner und auf spektakuläre Art und Weise zeigt. Klasse an diesem Naturdenkmal ist, dass der Zutritt kostenfrei ist und durch Holzstufen und ein teilweise vorhandenes Geländer unterstützt wird.

Anschließend sind wir wieder zurück zum Hotel gefahren und haben im Restaurant zu Abend gegessen. Zu meinem großen Glück, gab es auch einen veganen Burger. Wobei ich sagen muss, dass die Pommes fast schon besser waren, einfach aufgrund ihrer „Krossigkeit“.

Damit endet nun der erste Tag auf Island.
Morgen geht es knapp 350 km weiter auf der Ringstraße in den Norden der Insel, in die Nähe von Akureyri, der viertgrößten Stadt Islands – nach Reykjavik und den beiden dazugehörigen Vororten.

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