Good morning Brooklyn
Die erste Nacht im neuen Hotel und in der neuen Umgebung verlief ohne Probleme. Ein Zimmer und zwei Betten waren ja schließlich vorhanden. Auch die morgendliche Dusche verlief hier in Brooklyn ohne Probleme. Nur der Hebel zum Umstellen von „Wasserhahn“ auf Duschkopf ist ein wenig komisch, bekannt ist ja eher, dass ein Hebel nach oben gezogen wird. Hier musste ein Hebel nach links bewegt werden, der zudem auch noch unter dem Wasserhahn versteckt war.
Ähm… Frühstück?
Der Raum, in dem das Frühstück stattfindet, ist kleiner als unser Hotelzimmer. Ich finde, dass sagt eigentlich schon genug. Für mich gab es Kaffee, Orangensaft und Luft. Zum Glück hatte ich mir gestern Abend ja noch etwas gekauft, sodass ich dann, zurück auf unserem Hotelzimmer, frühstücken konnte. Aufgrund der nicht so richtigen Frühstückssituation und -stimmung, kam es auch nicht wirklich zu einer der berühmten Lagerbesprechungen. Wer jetzt denkt, dass der Tag damit gelaufen war, wird allerdings enttäuscht. Eine kurze Besprechung erfolgte dann während meines Frühstücks. Was sollte also der heutige Plan sein?
Als aller erstes wollten wir mit der Staten Island Ferry fahren. Anschließend ein wenig im Financial District von Manhattan spazieren, inkl. Battery Park. Zum Abschluss dann nach Cony Island.
Wie immer, auch noch einmal als Kurzübersicht:
(1) Staten Island Ferry, (2) Financial District, inkl. Battery Park, (3) Cony Island. Und los!
Staten Island Ferry
Bei der Staten Island Ferry handelt es sich, wie der Name es schon vermuten lässt, um eine Fähre. Irgendetwas wird diese Fähre dann vermutlich mit Staten Island zu tun haben. Und das ist Folgendes: Mit der Fähre kann von Downtown Manhattan nach Staten Island und vice versa übergesetzt werden. Bei Staten Island handelt es sich, abermals am Namen erkennbar, um eine Insel, diese liegt süd-westlich von Manhattan und östlich von New Jersey. Die Fähre wird von Pendler*innen genutzt und von Menschen, denen eine Fährfahrt um die Statue of Liberty (Freiheitsstatue) oder ein Besuch eben dieser zu teuer ist. Denn: Die Fährfahrt mit der Staten Island Ferry ist gänzlich kostenfrei. Eine Fahrt dauert 25min. Und, oh Wunder, da waren auch noch andere Menschen, die auf die selbe Idee kamen wie wir: Von Manhattan einmal nach Staten Island fahren und wieder zurück. Das Resultat davon: zweimal an der Statue of Liberty vorbeigefahren zu sein.
Battery Park
Nachdem wir nun also nach ca. 50min wieder zurück in Manhattan waren, mussten wir nur wenige Minuten gehen und erreichten so in Kürze den Battery Park, der seit 2015 übrigens nur noch The Battery heißt… na ja, sei’s drum.
Den Namen hat der Park übrigens daher, dass hier früher niederländische Geschützbatterien standen, um den Hafen von Neu-Amsterdam zu beschützen. Ja, richtig gelesen! New York bzw. Manhattan war einst eine niederländische Kolonie, wurde allerdings 1664 durch die Engländer eingenommen; die Niederländer ergaben sich kampflos, gegen den Willen ihres Generaldirektors. Die Kolonie wurde daraufhin „Jakob, Herzog von York“, einem Bruder des damaligen Königs Karl II., zugesprochen und demzufolge von Nieuw Amsterdam in New York umbenannt. Tja, wieder etwas gelernt. Ich wusste das zum Beispiel bis Mittwoch auch nicht – im One World Trade Center habe ich eine für Führungen angestellte Person darüber sprechen hören.
Financial District
Aus „The Battery“ ging es dann gleich weiter zum Financial District. Der Hintergedanke war hierbei, dass die Skulptur „The Sphere“, die einst zwischen den beiden World Trade Centern stand, in „The Battery“ stehen sollte. Anscheinend tat sie das aber nur bis zur Fertigstellung des 9/11-Memorials. Unser Weg von „The Battery“ zum Financial District führte uns am „Charging Bull“ vorbei, der oft gezeigt wird, wenn es in den Nachrichten um die Wall Street geht. „Die amerikanischen Can-Do Mentalität, gerade in New York, sowie die Akzeptanz jedes Menschen, egal welchen Hintergrund er*sie hat“, war der Hintergedanke beim Schaffen dieser Skulptur, so die entsprechende Website. Wikipedia hingegen schreibt, dass der Bulle den aggressiven finanziellen Optimismus und Erfolg darstellen soll, was durch seine angriffsbereite Haltung gezeigt wird.
Anschließend gingen wir weiter in Richtung Wall Street, wurden allerdings durch einen Souvenir-shop aufgehalten…
Nach einem Zwischenstopp dort, der bei den hochsommerlichen Temperaturen echt gut tat, entschlossen wir uns dazu, noch eben kurz zur Wall Street zu gehen, um dann im Anschluss zurück ins Hotel zu fahren. Siesta machen! Das stellte sich als sehr gute Idee heraus.
Noch kurz zu den Temperaturen: Wir hatten 36°C, die sich wie 42°C anfühlten…
Cony Island
Nach einem Zwischenstopp im Hotel, kam es zu einem wahrlich historischen Moment: ich habe meine lange Chino gegen meine Sporthose eingetauscht…
Bei Cony Island handelt es sich um eine Halbinsel, die die südlichste Spitze Brooklyns darstellt und direkt an der Atlantikküste liegt.
Schon aus der Bahn heraus hatten wir den großen Vergnügungspark gesehen, an dem wir dann, auf dem Weg zum Strand, auch vorbeigingen. Soweit ich weiß, soll es aber noch mehr Vergnügungspark geben, als den, denn wir gesehen haben; dazu dann auch noch verlassene Parks. In meinem Kopf schweben hierbei Bilder von Videoaufnahmen aus Tschernobyl herum. Und eins kann ich euch sagen: es war voll! Ein sonniges Wochenende an der Ostsee, ist gefühlt nichts dagegen. Aber ob das wirklich stimmt, kann ich natürlich nicht mit letzter Gewissheit sagen, ist nur so ein Gefühl.
Noch etwas zum Namen
New York war ja bekanntermaßen nicht immer englisch/britisch, sondern ursprünglich einmal niederländisch. Aus dieser Zeit stammt ebenfalls der Name. Damals hieß die Insel Conyne Eylandt (heute wäre das: Konijn Eiland), was übersetzt „Kanincheninsel“ bedeutet. Tatsächlich gab es auf Long Island, hiervon ist Cony Island ein Teil, zu der damaligen Zeit eine große Kaninchenpopulation.
Immer diese Veganer*innen!
Auf Cony Island haben wir dann auch gegessen und uns für Tatiana entschieden, ein russisches Restaurant – bzw. ein Restaurant in russischer Hand. Die Erklärung hierfür ist ganz leicht: Auf Cony Island wurden in den 1960er Jahren ganz viele Wohnblöcke im Rahmen des „Sozialen Wohnungsbau“ gebaut. Im Laufe der Zeit ließen sich in diesen Hochbausiedlungen immer mehr russische Einwander*innen nieder. Das von uns ausgewählte Restaurant lag nahe dieser Gegend.
Na ja, zurück zum Essen: es sollte einen sog. „California Veggie“-Burger geben. Bei der bedienenden Person erkundigte ich mich danach, was denn in diesem Burger drin und ob er vegan sei. „Yes, it’s vegetarian“, wurde mir geantwortet. Ich erklärte, dass ich weder Eier, noch Milch konsumieren würde, und fragte, ob der Burger frei von diesen Zutaten sei. Daraufhin wurde mir ein anderer Burger vorgeschlagen, der allerdings in der Zutatenübersicht schon das Wort „cheese“ beinhaltete… Wir einigten uns am Ende auf den „California Veggie“-Burger, ohne Käse und Sauce. Am Ende servierte mir die bedienende Person stolz den Burger „without cheese and sauce!“ und streichelte mir anschließend über den Kopf… Der Burger war trotz fehlender Sauce gut.
Rückweg
Auf dem Rückweg kamen wir an einer Art Strand-Disco vorbei. Da war ordentlich Stimmung; es war schön zu sehen, dass Menschen einfach so das Leben feiern und genießen.