Moin. Es geht wieder los.
Und mit dieser Reise führen wir die dritte Reisemethode auf diesem Blog ein: die Autofahrt. Und auch die dritte Himmelsrichtung wird eingeführt. Während es schon mehrere Male in den Westen ging und im Juli 2022 in den Norden, wenden wir uns diesmal der östlichen Himmelsrichtung zu. Vielleicht hat der:die geneigte Leser:in bereits das Kürzel entschlüsselt oder weiß einfach schon, wohin die Reise geht: Polen. Genauer gesagt nach Kolberg, oder auf polnisch: Kołobrzeg, eine polnische Hafenstadt an der Ostsee. Entfernung zur schönsten Stadt der Welt: 549km.
Unsere Fahrt aus dem heute Morgen doch sehr verregneten Hamburg führte uns zunächst entlang der ehemaligen Hansestädte zur vermutlich östlichsten Hansestadt in Deutschland; die Rede ist von der Geburtsstadt von Caspar David Friedrich, der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, ein Titel, der so übrigens seit 2005 definiert ist.
Nachdem uns das Navi mit der Angabe „Greifswald“ zunächst zum Landratsamt führte, suchten wir uns einen Parkplatz unmittelbar vor dem Dom St. Nicolai, in dem ich selbst zuletzt im Februar 2019 zur Wahl des neuen Bischofs für den Sprengel Mecklenburg und Pommern in der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland war.
Anschließend schlenderten wir ein wenig durch die Innenstadt und gingen zum Hauptcampus der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
Gegenüber vom Hauptgebäude (oben) befindet sich übrigens die Theologische Fakultät, die allerdings – anders als in Aarhus – verschlossen war.
In unmittelbarer Nähe zum Hauptcampus befindet sich übrigens die St.-Jacobi-Kirche.
Nach Dom, Uni und St. Jacobi ging es für uns wieder durch die Innenstadt, die vom Aufbau her an die dänischen Innenstädte erinnerte, mit einer „Hauptverkehrsader“, die hier Lange Straße heißt und in der sich alle Geschäfte befinden. Hier kamen wir auch am Marktplatz vorbei, an dem sich u.a. das Rathaus befinden sowie das Einwohnermeldewesen und mehrere Cafés.
Der Weg über die Lange Straße führte uns auch in die Kirche St. Marien, die von außen ebenfalls im wunderschönen Backstein-Charme überzeugte, diesen aber auch im Inneren vorweisen konnte.
Christus wacht hier auch über die Organist:innen und prüft die Richtigkeit der Töne.
Und beim Predigen wacht stets Martin Luther über die Predigt.
Auch eine kleine Kapelle mit blauen Fenstern und Deckenmalerei findet sich in St. Marien.
Und wer mich kennt, weiß, dass ich in letzter Zeit eine gewisse Affinität für die Frage nach Form, Gestalt und Verwendung von Kirchengestühl entwickelt habe. In St. Marien gab es hierfür eine sehr elegante Lösung: schwenkbare Rückenlehnen, sodass auch die vorderen Bankreihen sich der Kanzel, die in der Mitte der Kirche positioniert ist, zuwenden können und den:die Pastor:in nicht so im Rücken haben, wie er:sie mit M. Luther.
Bevor es für uns zurück zum Auto ging, sind wir noch zum Fluss Ryck gegangen, haben diesen auf einer kleinen Fußgängerbrücke überquert und sind entlang der Hafenkante an den Museumsschiffen entlang geschlendert.
Kurz vor dem Auto trafen wir auch noch auf Caspar David Friedrich.
Nach einer kleinen Stärkung auf der Wiese vorm Dom, ging es für uns Weiter nach Kolberg, mit einer Grenzüberquerung in der Uckermark, auf der Höhe von Pomellen und Rosow bzw. Stettin (pln.: Szczecin). In Polen fuhren wir dann auch eine Tankstelle an, nachdem sich die Reserverleuchte meldete. Der Tank konnte hier für umgerechnet ca. 1,33€/l aufgefüllt werden.
Gegen 20.00 Uhr kamen wir dann in unserer Ferienwohnung in Ogrodowa, ca. 6km von Kolberg entfernt an. Bilder werden noch folgen. Nur so viel: die angekündigte Whirlpool-Badewanne ist leider nicht als Whirlpool nutzbar, da diese Funktion durch vorherige Gäste kaputtging…
Morgen werden wir nach Kolberg fahren und uns die Stadt anschauen, hier wartet unter anderem die sog. Salzinsel auf uns aber auch mehrere Festungsanlagen sowie das vermutlich älteste Gebäude der Stadt.
P.S.: Das Internet ist hier übrigens so eine Sache… das WLAN ist so schlecht, dass ich diesen Blog auf dem Handy schreiben musste, an Netflix am Abend ist also nicht wirklich zu denken… und irgendwie funktioniert auch das Teilen des Internets vom Handy zum Rechner nicht wirklich… mal gucken.