Leap day. Heute ist Samstag, der 29.02.2020, Schalttag. Wie bereits angekündigt, ging es für uns heute früh raus. Um 6h klingelte der Wecker, um 6h45 stand Helge vor der Tür, um kurz nach 7h waren wir mit dem Auto auf den Straßen. Das Navigationssystem meldete eine Fahrzeit von 3h20 für eine Strecke von 351km. Und die Fahrt ging los.
Nach ca. 2h15 hatten wir den Lake Superior im Nordwesten Minnesotas erreicht. Doch unsere Fahrt sollte hier noch nicht enden. 10min später befanden wir uns hinter Duluth, der Hafenstadt am Lake Superior. Die Stadt Duluth bzw. ihr Hafen verschmilzt über die Bundesstaatsgrenzen hinüber mit dem Hafen der Stadt Superior in Wisconsin – dem östlichen Nachbarn Minnesotas. Daher wird auch von den Twin Ports gesprochen. Ähnlich also wie mit den Twin Cities, Minneapolis und St. Paul. Die Stadt Duluth gelangte durch ihren Hafen zu „Reichtum“, der als einer der Hauptumschlagsplätze für Kohle, Eisenerz und landwirtschaftliche Produkte aus dem Mittleren Westen galt und noch immer gilt. Denn über den Sankt-Lorenz-Seeweg ist der Lake Superior mit dem Atlantik verbunden.
Von Duluth aus ging es über den sog. Scenic Drive entlang der Küste des Lake Superiors. Dabei entstanden die folgenden Bilder.
Wie ich finde, ein traumhafter Ausblick. Auf der Fahrt diskutierten wir darüber, ob es sich lohnen würde, hier ein Haus direkt an der Küste zu kaufen. Natürlich mit großer Panoramafront und direktem Blick auf’s Wasser!
Insgesamt 3h15 später waren wir an unserem Zielort angekommen: Split Rock Lighthouse. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um einen Leuchtturm.
Der Leuchtturm wurde im Jahr 1910 gebaut, nachdem im Zuge eines starken Sturmes mehrere Schiffe im Jahr 1905 an der Küste untergingen. Der Turm ist insgesamt 40m hoch, sechseckig gebaut und von Innen mit einem Stahlgerüst verstärkt. Das ist, denke ich, auch wirklich nötig, da der Wind dort oben schon zu spüren ist.
Vom Split Rock Lighthouse ging es für uns dann zu den Gooseberry Falls. Wie der Name verrät handelt es sich hierbei um Wasserfälle. Allerdings entdeckten wir auf der Fahrt noch einen selfie spot für den Leuchtturm!
Im Gooseberry Falls State Park angekommen (die liegen übrigens wieder südlicher, also auf dem Heimweg), war Helge der einzige von uns, der entsprechendes Schuhwerk anhatte, geschweige denn überhaupt mitgenommen hatte.
Überall lag gefrorener Schnee, was den kleinen Spaziergang schon zu einer kleinen Schlitterpartie hätte werden lassen können. Für diese Gefahr, die wir alle auf uns nahmen, wurden wir anschließend aber auch wirklich belohnt.
Wer aufmerksam gelesen hat, der*die mag schon gesehen haben. Der Park heißt Gooseberry Falls und ich schrieb von Wasserfällen. In diesem State Park gibt es nämlich insgesamt fünf Wasserfälle, die sich in obere, mittlere und untere aufteilen und schlussendlich im Lake Superior enden. Bei erfrischenden -6°C waren die natürlich gefroren, allerdings, nicht in Gänze!
Hier noch ein paar Bilder.
Der State Park ist außerdem bekannt für seine Felsenküste am Lake Superior.
Nach diesen beiden Sehenswürdigkeiten führte uns der Weg weiter in Richtung Süden nach Duluth. Die Zeit im Auto nutzte ich, um zwei Korrekturen fertigzustellen und mich wieder meiner Hausarbeit zu widmen.
In Duluth gibt es zum einen die „Aerial Lift Bridge“ zu „bestaunen“, die ihr Straßenelement innerhalb von 55sek. auf 40m Höhe anheben kann, damit Schiffe passieren können.
Eine winzig-kleine Verbindung kann in Duluth übrigens auch zu Hamburg gefunden werden. Nachdem der industrielle Kern der Stadt Duluth geschwächt wurde, verlagerte die Stadt ihren Fokus auf den Tourismus und gestaltete die nun leerstehenden Speicherhäuser am Flussufer um. In ihnen befinden sich nun Cafés, Restaurants oder Einkaufsläden. In einem Speicherhaus waren wir sogar auch, da eine amerikanische Studentin uns dort ein Café empfohlen hatte – allerdings haben wir nur kurz reingeschaut und uns dort nicht länger aufgehalten.
Auf dem Parkplatz hatte sich zuvor übrigens noch eine lustige Begebenheit ergeben: Alle Plätze waren besetzt und wir hatten Schwierigkeiten einen Parkplatz zu finden. Kurz bevor wir die "Mission" schon abbrechen wollten, tauchte eine Familie auf, die zu ihrem Auto ging. Alle nahmen Platz, das Licht ging an, der Motor ebenfalls… das war's. Wir konnten durch die Fensterscheibe sehen, dass die Mutter zunächst noch am Handy war und andere Dinge tat, anstatt den Parkplatz freizumachen. Wir haben dann glücklicherweise einen anderen Parkplatz gefunden.
Bevor es für uns wieder in Richtung Minnetonka gehen sollte, musste wir tanken. Glücklicherweise war in der Nähe ein Sam’s Club, bei dem das Tanken extrem günstig ist. Meiner Mitgliedschaft sei an dieser Stelle noch einmal gedankt.
Wer nun jedoch denkt, dass es für uns auf direktem Wege nach Minnetonka ging, der*die hat sich aber geirrt. Natürlich gibt es auch hier bislang noch nicht besuchte Goodwills, die wir mitnehmen, schließlich liegen sie ja auf dem Weg. Insgesamt waren es fünf Goodwills, die wir heute anfuhren.
Goodwill, Forest Lake.
Goodwill, Blaine 1.
Goodwill, Blaine 2. (Hier erspare ich euch das schlechte Foto…)
Goodwill, Coon Rapids. Hier habe ich eine neue Handyhülle mit „Star Wars“-Motiv gefunden.
Goodwill, Champlin. Hier habe ich mein Shoppingziel für diese Reise erreicht: eine neue Hose!
Nachdem wir nun diese fünf verschiedenen Goodwills angefahren hatten, ging es für uns zur ersten und einzigen richtigen Mahlzeit an diesem Tag bei Smashburger. Für Jan und Helge gab es Burger mit Pommes, für mich Pommes.
Anschließend brachte Helge Jan und mich wieder zurück zu unserem Gasthaus und zog von dannen. Morgen ist wieder Sonntag, daher fahren wir in die Kirche. Diesmal jedoch in die Grace Church. Das ist die Kirche, von der ich vergangenen Sonntag berichtet hatte, dass ich ganz froh war/bin, dass wir dort nicht waren. Mal schauen, wie es wird… Anschließend treffen wir uns um 13h00 mit den Schüler*innen (deutsch und amerikanisch) um zu einem Basketballspiel der Minnesota Timberwolves gegen die Dallas Mavericks in Minneapolis zu fahren. Ich werde berichten!