Heute haben wir den Norden Dänemarks wieder verlassen und uns bereits ein wenig in Richtung Süden bewegt, denn aus Aalborg ging es für uns heute nach Aarhus, bevor es dann morgen weiter nach Hamburg geht. Doch bevor es Bilder aus Aarhus gibt, zeige ich euch noch ein wenig die schöne Umgebung, in der unser Hotel in Aalborg lag und wo ich abends bspw. noch auf einer Bank saß und gelesen habe und auch „meinen Schreibtisch“, an dem die letzten Blogbeiträge entstanden sind.
So, nun aber genug aus Aalborg und ab nach Aarhus. Die Zugfahrt dauerte zwei Stunden und so waren wir relativ früh in Aarhus, so früh, dass wir auch noch nicht in unser neues Hotel einchecken konnte. Daher entschieden wir uns, zunächst mit der Linie 2 der Stadtbahn in die eine Richtung zu fahren (auch entlang der Universität) und später dann auf die Linie 1 zu wechseln, um entlang der Küstenlinie zurück zum Hauptbahnhof zu fahren.
Da wir am Hauptbahnhof jedoch ca. 20 Minuten auf die Linie 2 in die andere Richtung hätten warten müssen, entschieden wir uns kurzer Hand für eine Busfahrt, als wir herausfanden, dass ganz in der Nähe auch einer abfährt, der sogar mehr oder weniger direkt vor unserem Hotel halten würde. Und so konnten wir dann um kurz nach 14.00 Uhr unser neues Zimmer beziehen.
Nach einer kurzen Rast, machten wir uns auf den Weg, um das einzige im Privatbesitz der königlichen Familie befindende Schloss zu besichtigen. Eigentlich wollten wir uns dort auch den großen und schönen Rosengarten anschauen, allerdings ist die Königin seit Ende Juni wieder vor Ort und daher ist der Öffentlichkeit nun aktuell der Zutritt verwehrt. Aber wir konnten durch den Zaun, die Absperrung und aus einem Park mit ein wenig Abstand zumindest die Rosen sowie das Schloss sehen.
Nachdem wir nun also das Schloss Marselisborg aus der Ferne betrachtet hatten, nahmen wir den Bus zurück in den Stadtkern von Aarhus und besichtigten die St. Paulus Kirche, in der gerade der Blumenschmuck für eine anstehende Trauung geliefert und angebracht wurde.
In den St.-Clemens-Dom zu Aarhus konnten wir leider nicht rein, da dieser bereits geschlossen hatte.
Übrigens: Der Heilige Clemens ist auch ein Schutzheiliger der Seefahrer. Somit scheint es also zwei Schutzheilige für diese Personengruppe zu geben, denn wie bereits früher berichtet wurde, hat auch der Heilige Nikolaus von Myra hier seinen Aufgabenbereich.
Nach der Besichtigung der St. Paulus Kirche, gingen wir durch die Flaniermeile Aarhus, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Spitalerstraße hat. Und durch die Mitte der Stadt läuft der das Gewässer Aarhus Å, der in den 1930er Jahren aus hygenischen und verkehrstechnischen Gründen überbaut wurde. Zwischen 1989 und 2009 wurde er jedoch im Rahmen einer Stadtsanierung in Teilen wieder freigelegt, wodurch der sog. Åboulevarden entstand, an der sich viele Cafés und Restaurants finden.
Entlang der Aarhus Å gingen wir nun zur Mündung, an der der Hafen Aarhus liegt und der wiederum teil der Aarhus Bucht ist, die im Kattegat, dem nördlichen Teil der Ostsee zwischen Dänemark und Schweden, liegt. Hier führte der Weg unmittelbar auf das Dokk 1 zu, in der sich die größte Bibliothek Skandinaviens befindet sowie Studioräume des Dänischen Rundfunks, in denen bspw. die Aufnahmen für den Wetterbericht im Anschluss an die Nachrichten erfolgen.
Das Dokk 1 hat eine Aussichtsplattform, die einmal um das Gebäude herumgeht, ähnlich der Elbphilharmonie Plaza, und von der ein schöner Blick auf die Aarhus Bucht gewährt wird.
In dieser liegt zurzeit auch die Dannebrog, das Schiff der dänischen Königsfamilie. Damit trägt das Schiff übrigens denselben Namen wie auch die Flagge Dänemarks: Dannebrog, was so viel bedeutet wie: Die Flagge der Dän*innen.
Zusatzwissen: Die Dannebrog (das Schiff) sowie die Norge (das Schiff der norwegischen Königsfamilie) sind die einzigen verbliebenen Königsyachten Europas.
Nach dem Besuch des Hafens ging es für uns zum Abendessen im Latinviertel von Aarhus, dem ältesten Viertel der Stadt, dessen Wurzeln zurückreichen in die Ausläufe des 14. Jahrhunderts, nachdem die Stadt damals die Genehmigung erteilt hatte, die früheren Befestigungsanlagen der Vikinger*innen abzureißen. Die Straßen waren hier gefüllt mit jungen Menschen, die allesamt in den zahlreichen Restaurants und Cafés auf der Straße (also auf Stühlen und an Tischen) saßen, auf einer kleinen Grünfläche mit Hang wurde Livemusik gespielt und daneben saßen weitere junge Menschen, die sich ein Getränk geholt hatten und das Leben sowie die Geselligkeit genossen.
Hier hatten wir nun auch zum zweiten Mal in dieser Woche ein voll und ganz veganes Essen, bei dem nicht irgendwelche Zutaten weggelassen werden mussten und zum ersten Mal war dies auch auf beiden Tellern der Fall. Und es war wirklich sehr lecker!
Hier beispielhaft meine sog. Buddha Bowl.
Nach unserem Abendessen in der Abendsonnen machten wir uns noch auf den Weg zu einem letzten Ziel, zu dem ich unbedingt wollte. Die Universität Aarhus.
Sie wurde 1928 in Aarhus als Privatuniversität gegründet und 1970 in eine staatliche Hochschule überführt. Im Jahr 2019 studierten an der Universität Aarhus 33.020 Personen, dazu kamen 8.040 Mitarbeitende, darunter 496 Professor*innen.
Der Lehrbetrieb fand zunächst in Lokalen statt, bis die Stadt jedoch wenige Zeit später beschloss, dass der Universität in einem nördlich gelegenen Park ein eigenes Areal zur Verfügung gestellt werden sollte. In diesem Park befinden sich bis heute die Hauptgebäude der Universität, die unweit zwei Seen liegen.
Universität Aarhus | Universität Hamburg | Georg-August-Universität Göttingen | |
Gründungsjahr | 1928 | 1925 | 1734/7 |
Student*innen | 33.020 | 44.185 (WS 2020/21) | 28.358 (WS 2020/21) |
Mitarbeitende | 8.040 | 14.803 | 13.390 |
davon Professor*innen | 496 | 673 | 535 |
Finanzielle Mittel | 901 Mio. € | 837 Mio. € (davon Drittmittel: 273 Mio. €) | 1.360,79 Mio. € (davon Drittmittel: 183,05 Mio. €) |
Allerdings haben wir es leider nicht mehr in den Park geschafft, dafür aber zu dem Campus, zu dem ich gerne wollte. Denn am Campus Jens Christian Sous Vej (ob der Campus wirklich so heißt…?) liegt auch der Theologische Fachbereich der Universität Aarhus. Wir konnten sogar das Gebäude betreten, doch leider waren die Türen zu den einzelnen Gängen bereits zu und wir wollten nicht riskieren, einen Alarm auszulösen.
Aber eins sei noch gesagt: Aus den oberen Stockwerken kann sogar die Ostsee erahnt werden.
Oben das Gebäude, in dem sich zur rechten Seite die Theologie befindet.
Unten ein Foto aus dem 4. Stock mit Blick zur Ostsee. Links neben dem Backstein-Schornstein ist der Kirchturm des St.-Clemens-Dom zu Aarhus zu sehen.
Oben: Blick auf den Campus.
Unten: Auf dem Campus hier befinden sich sogar Häuser mit kleinen Apartments für Studierende oder vielleicht auch Mitarbeitende.
Oben: Das Gebäude mit dem Theologischen Fachbereich liegt am Ende der Straße.
Unten: Das Gebäude mit dem Theologischen Fachbereich liegt direkt hinter der roten Fußgängerampel. Oben rechts kann am Gebäude eine kleine „Dachterrasse“ erahnt werden.
Im Anschluss an unseren Ausflug an die Universität ging es für uns ein letztes Mal zurück zum Hotel. Wir machten noch einen kurzen „Abstecher“ bei Føtex, um noch Äpfel für die morgige Zugfahrt zu kaufen und gingen dann nach oben.
Morgen geht es nun für uns zurück nach Hamburg, womit dieser schöne und spannende und zugleich seit langer Zeit erste Urlaub enden wird. Aber keine Sorge, einen Bericht über die Heimfahrt wird es auch noch geben.